Triennale 2024

25. August bis 6. Oktober 2024

Kunstraum Engländerbau, Vaduz
Strömungskräfte
In der diesjährigen Ausstellung «Strömungskräfte» im Kunstraum Engländerbau sind Möglichkeiten agierender Kräfte von sieben Künstler:innen zu sehen. Das Wasser als formgebendes Element von Wurzeln, Steinen oder sogar ganzen Ufern wird in den Arbeiten von Martin Walch, Eckhard Wollwage und Ingrid Delacher thematisiert. Die physikalischen Grundprinzipien, die in der Natur wirken, spiegeln sich in der Arbeit von Hanni Schierscher wider. In der Videoarbeit von Manfred Naescher wirken Tourist:innen, Ruinen und antike Poesie in einer Performance des Kommens und Gehens und Demet Akbay setzt geschickte Farbkompositionen ein, um Emotionen bei den Betrachter: innen hervorzurufen. Benutzte Materialien, die Geschichten mit sich tragen, werden in die Arbeiten von Arno Oehri integriert und zusammen mit Schriftzeichen, Wörtern und Formeln in einen bildnerischen Kontext gesetzt.

«Searching for Roots» setzt auf die Transformationskraft der Kunst. Vom Wildwasser geschälte, lange Wurzeln montiert Martin Walch auf schlanke Stahlrohre. In der Hoffnung, dass die im Ausstellungsraum als optionale Gehhilfen oder Pilgerstäbe präsentierten gewundenen Ruten unsere Suche nach verbindenden Wurzeln unterstützen.

Der Rhein und die darin gefundenen Steine sind die Ausgangslage der Arbeit von Eckhard Wollwage. Die Steine haben schon eine lange Reise hinter sich und wurden bereits durch den Rhein geformt, dessen Arbeit führt Eckhard mit seinem bildhauerischen Handwerk weiter und macht es sich zur Aufgabe, die verborgene Schönheit der gefundenen «Bolla» zu entdecken und zu vollenden.

Der Mensch versucht immer wieder die Natur zu bändigen, doch immer wieder holt sich die Natur ihren Lebensraum zurück. Zu diesem Thema zeigt Ingrid Delacher ihre Arbeit «Forming Water», eine Serie von 3D-Naturcollagen, gefüllt mit Materialien, die bei Hochwasser ans Ufer geschwemmt wurden, stille Zeugen der Kraft des Wassers. Ergänzt werden die Collagen von zwei grossformatigen Fotos, aufgenommen am ligurischen Meer.

Gesetzmässigkeiten der Natur spiegeln sich in den Werken von Hanni Schierscher wider und sind auch Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Durch farbige Tuschen werden handgeschöpfte chinesische Papiere und zuletzt auch Leinen bewusst zufällig und intuitiv bearbeitet. Sie dienen als mögliche Überträger von der Natur in die Arbeiten, bilden sie geradezu ab, ohne sie zu imitieren.

Ein Ausschnitt der Videoarbeit «Foro Fantasma» von Manfred Naescher visualisiert die Aktualität der Antike, die menschliche Verbindung durch die Jahrtausende, das Kommen und Gehen - eine Meditation über die Zeit in Text, Bild und Ton. Cinematische Bilder zeigen Ruinen und Tourist: innen im Forum Romanum, begleitet von zweitausend Jahre alten Geschichten des römischen Dichters Catull.

Demet Akbay erforscht in ihren Arbeiten den Entstehungsprozess des Universums mit ihren unterschiedlichen Ansätzen zwischen modernem philosophischem Denken, Wissenschaft und mythologischen Erzählungen. In ihrem Atelier werden die Strukturen und Aufbau der gewonnenen Eindrücke abstrahiert mit Öl auf die Leinwand übertragen.

Fabienne Ott, Kuratorin


Rahmenprogramm

Sonntag, 25.8.2024, 13.00h-14.00h
Vernissage Triennale 2024 für alle Ausstellungshäuser

Sonntag,01.9.2024, 10.00h-17.00h
Reiseziel Museum im Kunstraum Engländerbau, Vaduz Familienprogramm für Kinder und ihre Begleitung

Dienstag,17.9.2024, 16.00h-17.00h
SoundArtLab mit dem KLANGLABOR, Arno Oehri (guitar, live recording, loops) und Patrick Kessler (bass, electronics)

Öffnungszeiten

Montag – Sonntag, 13.00h – 17.00h