Triennale 2024

25. August bis 6. Oktober 2024

ALTER PFARRHOF, BALZERS
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Im Alten Pfarrhof Balzers stellen Roland Blum, Jess de Zilva, Arthur Jehle, Sandra Maier, Heinz P. Nitzsche, Luigi Olivadoti und Malu Schwizer ihre Werke aus. Die sieben Künstlerinnen und Künstler zeigen Fotografien, Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen, die sich mit Fragen der menschlichen Existenz, des Zusammenlebens sowie der Beziehung zwischen Mensch und Natur befassen.

Das Hauptwerk von Roland Blum ist die abstrakte Luftbildfotografie.
Die Faszination für Abstraktionen, Strukturen und Muster in der Landschaft sowie die grosse Leidenschaft für Musik schwingen in seinen mehrfach international ausgezeichneten grossformatigen Bildern mit.

Das Malen von Arthur Jehle ist eine Annäherung an Phänomene menschlichen Verhaltens. Themen sind Macht-, Gewaltausübung und Kriegsführung. Angriffs- und Verteidigungskriege haben eine kontinuierliche und übergrosse Historizität. Sie sind phylogenetisch und durch soziale Konditionierung Im Rahmen kultureller Evolution verursacht. Neben solcher, bedrückender Thematik sind erkenntnistheoretische Daten Basis des Malens.
Meist mit Ölfarbe malt er unter anderem gesichts- und verletzungsähnliche Strukturen.
Ausführliche Farbmischungen, die Verwendung sehr verschiedener, auch historischer Pigmente, und zum Teil dicke Impasto-Aufträge mit reiner, speziell zubereiteter Ölfarbe, sind Instrumente zur Untersuchung, vielleicht Sichtbarmachung von Aspekten der beschriebenen Thematik.

Die Arbeit "Obsidian Observations" verdeutlicht, welchen Wert wir etwas zuschreiben oder auch nicht.
Wie kommen unsere Urteile zustande und wie stark werden sie von äusseren Einflüssen beeinflusst? Sind wir ehrlich zu uns selbst oder verdrängen wir unsere eigenen Probleme? Und falls ja, inwieweit sind wir dann überhaupt in der Lage zu urteilen?
Die Künstlerin Sandra Maier beschreibt ihre "Obsidian Observations" als eine soziokulturelle Auseinandersetzung. Was sie materiell darstellt, ist im Grunde ein zwischenmenschliches Thema.

In der komplexen und unsicheren Welt von heute kommt Heinz P. Nitzsche eine entscheidende Rolle als Vermittler von Diskurs und Verständnis zu. Mit seinen Skulpturen, Gemälden und Installationen, die sich um das Thema Diskurs drehen, möchte er Gespräche anregen, die für eine sichere, gemeinsame Zukunft unerlässlich sind.
Der Künstler fungiert im Wesentlichen als Brückenbauer, der Einzelpersonen und Gemeinschaften durch die universelle Sprache der Kunst miteinander verbindet und den Weg für eine bessere und harmonischere Zukunft für alle ebnet.

Luigi Olivadoti zeichnet am liebsten mit dem Farbstift, illustriert für Kinder- und Bilderbücher, Comicgeschichten, Briefmarken, Animationsfilme und malt gelegentlich mit Farbe leere Betonwände an.

Der Mensch ist Ausgangspunkt von Malu Schwizer für die fotografische Arbeit im Zusammenspiel mit der Natur. Die Porträts sollen die Natürlichkeit der Models unterstreichen und mit der Ehrlichkeit der Natur verschmelzen.
Das Sammeln von Fotografien von Blüten, Blättern, Wurzeln, Erde und Himmel ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Projektes.
Die Überlagerung von Akt- und Naturaufnahmen im Photoshop führt zu zufälligen Bildern, die ineinander kopiert, die Symbiose zwischen Mensch und Natur versinnbilden.

Jess de Zilva verwandelt abstrakte Emotionen in visuelle Allegorien. Nach der Entwicklung einer Geschichte und Auswahl symbolischer Elemente erstellt sie fotografisches Rohmaterial, wobei sie Requisiten sammelt, Schauplätze & Modelle auswählt und Szenen inszeniert. Zusätzliches Material wird lizenzfrei ergänzt. Jess de Zilva fügt dann die Elemente zu einer Komposition zusammen und baut das Ölgemälde schichtweise auf.


Markus Burgmeier, Kurator


Rahmenprogramm

Sonntag, 15.09.2024, 14.00h – 17.00h
Mitmach-Atelier
Kinder, Jugendliche und Erwachsene können unter Anleitung der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler verschiedene Kunsttechniken ausprobieren.

Samstag, 21.09.2024, ab 18.00h
Klangliche Ausstellungs-Führung mit Thomas Mejer
Saxophonist und Komponist, https://thomasmejer.ch

Öffnungszeiten
Freitag, 16.00h – 19.00h
Samstag, 14.00h – 18.00h
Sonntag, 14.00h – 18.00h