Komplizen

Kunstraum Engländerbau, Vaduz: 27. Juni - 27. August 2017
Galerie Tart, Zürich: 22. September - 15. Oktober 2017

Der Komplize. Ein Partner durch Dick und Dünn. Ein Vertrauter, ein Angenommener, ein Mitschuldiger. Die Komplizenschaft legt ihr Schattendasein aus der Vergangenheit zusehends ab. Im Verlauf der letzten Jahrzehnte lässt sich ein mehr und mehr legitimiertes Komplizentum beobachten – Vernetzung baut sichtbare und unsichtbare Brücken zwischen Orten, Menschen und Potentialen. Ist diese Vernetzung ein nicht enden wollender Zeitgeist, eine unabdingbare Haltung auf dem Weg zu erfolgreichen Vorhaben? Oder ist sie einfach nur die gelebte Erkenntnis, dass Kooperation grösstmögliche evolutive Momente schafft?

Das Ausstellungsprojekt Komplizen öffnet ein Feld, sich soziokulturellen Fragen zu Netzwerken im Handlungsspielraum von eingegangenen Querverbindungen zu stellen. Junge künstlerische Positionen aus Österreich, Liechtenstein und der Schweiz aktivieren ihr Netzwerk, indem sie eine Position daraus einladen, um einen Dialog zu eröffnen und eine gemeinsame neue künstlerische Arbeit entstehen zu lassen.

Komplizen bewegt sich zwischen kollaborativem Arbeiten und kooperativem Austausch in heterogenen Feldern und stellt einen temporären Ort für Dialog und Zusammenarbeit innerhalb einer experimentellen Plattform her. Unterschiedlichste Motive für Ausdrucksformen und Grenzen von Zusammenarbeit werden erforscht, ausgelotet und präsentiert.

Spannendes, junges Potential der Region, welches sich in tangierenden Feldern der bildenden Kunst annähert, wurde aktiviert. Der Spannungsbogen der eingeladenen Komplizen reicht von Literatur bis Architektur, vom kunstaffinen Historiker bis zur leidenschaftlichen Köchin. Alle vereint der Wunsch und die Entscheidung, für das Ausstellungsprojekt Komplizen eine gemeinsame neue künstlerische Arbeit entstehen zu lassen und sich dem Thema «Netzwerke und Kooperationen» nicht nur strukturell, sondern auch inhaltlich anzunähern.

Ausstellungsprojekt initiiert von visarte.liechtenstein, kuratiert von Melanie Büchel und Eugen Fulterer.